«CurrmentEd» in Mainz: Übergabe des Staffelstabs an die HfH
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Psychodynamische Professionalisierung durch «CurrmentEd» – ein von Erasmus+ gefördertes Mentalisierungstraining für pädagogische Fachpersonen, das durch MOVETIA an der HfH ab Herbst 2022 für die Schweizer Heilpädagogik adaptiert wird.
Nach dem Londoner Netzwerktreffen Internationalisierung der Mentalisierenden Pädagogik am Anna-Freud-Centre in London, welches im April 2022 stattfand, hat der Projektleiter von «CurrmentEd» Prof. Dr. Holger Kirsch (Evangelische Hochschule Darmstadt) Anfang Juli 2022 das Abschlusstreffen der Erasmus+ Strategischen Partnerschaft in Mainz ausgerichtet. Neben den von Erasmus geförderten Projektpartnern hat auch Prof. Pierre-Carl Link als assoziierter Partner am sechsten und vorerst letzten Netzwerktreffen in Mainz (Rheinland-Pfalz, Deutschland) teilgenommen.
Prof. Holger Kirsch hat mit diesem letzten transnationalen Treffen im Rahmen des Erasmus-Projektes den «Staffelstab» für die ab Oktober 2022 startende dritte Projektphase an Prof. Link weitergegeben. Durch einen positiven Förderentscheid der Schweizer Stiftung Movetia kann das Pilotprojekt Bringing mentalisation-based pedagogy to Switzerland in ein Forschungs- und Entwicklungsprojekt überführt und bis Oktober 2024 mit Fokus auf die Schweizer Heil- und Sonderpädagogik (Schulische Heilpädagogik und Psychomotoriktherapie) weitergeführt werden, unter dem Lead der HfH. Ein Programmpunkt des Treffens war auch der Auftakt und dabei die ersten strategischen Planungen für das Movetiaprojekt «MentEd.ch – Bringing mentalization-based education to Switzerland» (2022-1-CH01-IP-0046) an der HfH Zürich anzugehen.
Aufgabe von «CurrmentEd» war es, praxisrelevante Aspekte des Mentalisierungsansatzes in einem Curriculum zur Fortbildung von pädagogischen Fachpersonen umzusetzen und damit zu ihrer psycho- und gruppendynamischen Professionalisierung beizutragen, was auch mit der Pilotstudie ReProPrax – Reflexive Professionalisierung zwischen Praxeologie und Berufsbiografie in der Heilpädagogik von Prof. Link korrespondiert. Berufsbezogene Selbsterfahrung und die Reflexion des institutionellen Umfeldes fördern das Erkennen und den Umgang mit Stress und Konflikten und tragen zur inklusiven Bildung und Teilhabe von benachteiligten Kindern und Jugendlichen und zur Gesundheitsförderung bei. Diese Erkenntnisse sind auch für den vierfachen Leistungsauftrag der HfH, allen voran dem der Ausbildung und Weiterbildung zukunftsweisend und berufsfeldbezogene relevante Themen.
Das von Prof. Holger Kirsch und seinen Projektpartner*innen entwickelte Modellcurriculum eines Mentalisierungstrainings ist europaweiter Vorreiter für Aus- und Weiterbildungen von pädagogischen Fachpersonen. Die Open Access und Open Science-Website MentEd stellt Lehr- und Lernmaterialen niederschwellig zur Verfügung und wird ab Oktober 2022 um die dritte Förderphase durch Movetia und die künftigen Projektresultate kontinuierlich aktualisiert und erweitert.
Hier finden Sie Zugang zu hochschul- und praxistauglichen Projektresultaten:
Dem gesamten Projektteam der Erasmus+ geförderten Strategischen Partnerschaft und insbesondere Prof. Dr. Holger Kirsch gilt ein besonderer Dank für die wegweisende Arbeit, durch die eine dritte Förderphase durch Movetia und damit eine Pilotierung/Umsetzung des Projektes mit Fokus auf die Schweizer Heil- und Sonderpädagogik auf Tertiärstufe erst möglich gemacht wurde.
Movetia fördert unter dem Lead der HfH die interkantonale Verankerung und Grundlegung einer Mentalisierenden Heilpädagogik in der Schweiz
MentEd.ch setzt sich zum Ziel, die Mentalisierungsbasierte Pädagogik in der Schweizer Heilpädagogik zu adaptieren. Dies geschieht auf hochschulischer Ebene durch die curriculare Verankerung an der HfH mit Unterstützung durch ein international etabliertes Netzwerk. Nach erfolgreichen Förderphasen durch die DFG und Erasmus+ erreicht die Arbeit des Netzwerkes durch Movetia eine neue Reichweite und leistet einen Beitrag zur Qualität und Innovation des Schweizer Bildungssystems. Transnationaler Wissenstransfer fokussiert die Professionalisierung von Multiplikatoren. Gemeinsame Lehraktivitäten, Publikations- und Vortragstätigkeit verankern die Schweizer Adaption der Mentalisierenden Pädagogik interkantonal. Die Lehrmaterialien, praxis- und lehrbezogene Umsetzungsmöglichkeiten und die Evaluationsergebnisse werden als intellectual output aufgearbeitet und für Fachpersonen sowie Hochschullehrende leicht zugänglich gemacht für nachhaltige Dissemination über den Förderzeitraum hinaus.
Der Projektantrag von Prof. Pierre-Carl Link in der Förderlinie «Internationales Programm» der Schweizer Agentur Movetia, der durch einen vorbereitenden Besuch im März am Anna-Freud-Centre in London (GB) lanciert wurde, bekam im Juni 2022 einen positiven Förderentscheid über CHF 100000. Nun können zehn Institutionen international drei Aktivitäten für zwei Jahre in der Schweiz umsetzen (Laufzeit Oktober 2022 bis Oktober 2024):
- (1) Einführungs- und Konsolidierungsphase des Netzwerks in der Schweiz
- (2) Adaption der Mentalisierungsbasierten Pädagogik im Schweizer Bildungssystem am Beispiel der Heil- und Sonderpädagogik sowie
- (3) Mentalisierungstraining & Adaption der Evaluationsinstrumente & Methoden für Replikationsstudie (Folgeantrag).
Kooperationspartner sind: UCL – University College London (UK), PH Ludwigsburg (D), PH Heidelberg (D), Evangelische Hochschule Darmstadt (D), Universität Klagenfurt (A), Bertha von Suttner Privatuniversität St. Pölten (A), Tilburg University (NL), De Viersprong Institute (NL).