Erfolgsfaktoren in der Berufsausbildung bei gefährdeten Jugendlichen

Kategorie Projekt

Ausgangslage und Ziele

Eine Überblicksstudie mit Praxisempfehlungen

Das Projekt fragte danach, welches die personalen und systemischen Ressourcen sind, welche die Jugendlichen unterstützen, den Übergang von der obligatorischen Schule ins Erwerbsleben erfolgreich zu absolvieren. Ein besonderer Fokus lag bei den schwächeren Jugendlichen, welche in der Berufsfindung mit speziellen Schwierigkeiten konfrontiert sind. Unter «Erfolg in der Berufsausbildung» wurde das Erringen eines Ausbildungsplatzes (entsprechend den individuellen Möglichkeiten), das Durchhalten in der Lehre, ein erfolgreicher Lehrstellenabschluss und eine erfolgreiche berufliche Integration (stabile berufliche Beschäftigung im Ausbildungsfeld) verstanden.

Projektleitung

Kurt Häfeli Titel Prof. Dr. em.

Funktion

Ehemaliger Leiter Forschung und Entwicklung

Fakten

  • Dauer
    08.2008
    07.2009
  • Projektnummer
    1_10

Projektteam

Fragestellung

Folgende Punkte wurden überprüft:

  • Welche Erfolgsfaktoren haben sich in einschlägigen Projekten als relevant erwiesen (Schutzfaktoren, Resilienz)?
  • Wie werden diese Faktoren bereits gefördert?
  • Welche Folgerungen können für weitere Anwendungsmöglichkeiten gezogen werden?

Methodisches Vorgehen

Zur Beantwortung dieser Fragen wurden im Projekt ausgewählte aktuelle Schweizer Studien und Projekte zur 1. (und in zweiter Priorität 2.) Schwelle «Übergang obligatorische Schule - Erwerbsleben» einer gezielten vergleichenden Analyse unterzogen. Im Zentrum standen Längsschnittuntersuchungen, welche sich zur Übergangsproblematik insbesondere bei potentiell gefährdeten Jugendlichen (z.B. mit schulischen Schwächen, ungünstigen familiären Verhältnissen) einen Namen gemacht haben. Das Projekt bezog zudem laufende kantonale Projekte mit ein, welche zur Förderung erfolgreicher Übergänge von der obligatorischen Schule in eine Berufsausbildung (und in das Erwerbsleben) eingerichtet wurden (z.B. Case Management, Mentoring). Dadurch gelang es, kantonale Ressourcen zu nutzen und bestehende Massnahmen kantonsübergreifend sichtbar zu machen.

Da die Überblicksstudie ein Teilprojekt des EDK-Projekts «Nahtstelle obligatorische Schule – Sekundarstufe II» ist, liegen optimale Voraussetzungen vor, die praktische Umsetzung der Ergebnisse zu gewährleisten. Auf der Basis einer wissenschaftlich fundierten Analyse wurden konkrete Empfehlungen und Massnahmen zur Förderung von Erfolgsfaktoren abgeleitet (in Form von Checklisten und Handreichungen). Ein zentrales Ziel des Projektes ist die Entwicklung von Rahmenbedingungen und Massnahmen, die an einer Tagung gegenseitig abgesprochen wurden und deren Umsetzung koordiniert ist. Basis dafür sind gemeinsame Leitideen, die in ein Commitment aller wichtigen Partner (Behörden von Bund und Kantonen, Schulen und Organisationen der Arbeitswelt) münden.

Ergebnisse

In der Studie finden sich starke strukturelle Einflüsse: Demographie, wirtschaftliche Bedingungen, Sozialräume, Schulstrukturen und soziale Herkunft. Aber auch die Person der Jugendlichen und ihr direktes Umfeld (Familie, Lehrpersonen, Gleichaltrige, Beraterinnen und Berater) sind wichtig. Das Zusammenspiel der verschiedenen Einflüsse wird auf der theoretischen Grundlage von Widerstandskraft («Resilienz») und Schutz- resp. Risikofaktoren diskutiert. Basiskompetenzen zur Resilienzförderung, wie Problemlösefähigkeiten und Selbstwirksamkeitsüberzeugungen, können in Bildungs- und Erziehungskontexten massgeblich gefördert werden. Die Studien zeigen, dass neben der individuellen Unterstützung von gefährdeten Jugendlichen auch Anpassungen im strukturellen Bereich nötig sind.

Publikationen