Evaluation der Zuweisungsraten zur Sonderschulung in Winterthur-Stadt

Kategorie Projekt

Ausgangslage und Ziele

In der Stadt Winterthur ist seit einiger Zeit ein Zuwachs bei den Zuweisungsraten zur Sonderschulung festzustellen. Es hat sowohl der Bedarf nach Plätzen für integrierte Sonderschulung wie auch jener nach Tagessonderschulung zugenommen. Die Entwicklung – aktuell eine Zunahme von mehr als 29 Prozent gegenüber dem Vorjahr – steht im Widerspruch zu den Winterthurer Bemühungen um Integration sowie zu den Intentionen des neuen Volksschulgesetzes des Kantons Zürich. Den aktuellen Anforderungen ist mittels einer integrativ ausgerichteten Regulierung zu entsprechen.

Projektleitung

Kurt Häfeli Titel Prof. Dr. em.

Funktion

Ehemaliger Leiter Forschung und Entwicklung

Fakten

  • Dauer
    01.2009
    12.2009
  • Projektnummer
    5_17

Projektteam

  • Christian Liesen

Finanzielle Unterstützung

Fragestellung

Der Auftrag der Studie war es, Indikatoren für die verbesserte Steuerung von Zuweisungs- und Aufnahmeverfahren zu gewinnen und Schlussfolgerungen für Intervention und Prävention in Frühförderung, Kindergarten und Unterstufe zu ziehen – dies auch und gerade für den Fall, dass sich keine belastbaren Hinweise auf die Ursachen für die Zunahme der Sonderschulzuweisungen ergeben sollten.

Methodisches Vorgehen

Der Projektverlauf sah drei Stufen vor:

  • Fokusgruppeninterview 1 zur Ermittlung der Perspektiven der verschiedenen beteiligten Akteure
  • Fallanalysen zur Untersuchung der Abklärungs-, Zuweisungs- und Aufnahmeverfahren
  • Fokusgruppeninterview 2 zur Validierung und ErgebnissicherungResultate und Massnahmenvorschläge

Ergebnisse

Es fanden sich keine Indizien dafür, dass die Steigerung der Zuweisungsraten eine neue Qualität von Sonderschulbedürftigkeit, eine Zunahme von Schülerinnen und Schülern mit komplexer Problematik oder Ähnliches ausdrückt. Vielmehr spricht einiges dafür, dass es sich um einen System- bzw. Transitionseffekt handelt. Zu den ableitbaren Massnahmenvorschlägen zählen unter anderem die Stärkung von Fach- und Schulhausteams, die Kommunikation von best practice und eine Überprüfung der Zusammensetzung der derzeitigen Kleinklassen. Im Schlussbericht werden die Befunde und Empfehlungen im Einzelnen dargestellt (siehe wichtige Dokumente; veröffentlicht mit freundlicher Genehmigung der auftraggebenden Stelle).

Publikationen