Langzeitstudie zur Veränderung der Befindensqualität Hörgeschädigter
Kategorie Projekt
Ausgangslage und Ziele
Wie geht es hörgeschädigten jungen Menschen, die ehemals integriert beschult waren? Wie haben sie sich bezüglich ihres Wohlbefindens und Stressempfindens entwickelt?
Bestehende Studien zeigen, dass hörgeschädigte, integriert beschulte Kinder und Jugendliche ein 2.4- bis 3.7-mal höheres Risiko haben, Probleme in psychischer Gesundheit zu entwickeln, als hörende Peers. Für die integriert beschulten Kinder und Jugendlichen zeigen sich vor allem Unterschiede bezüglich Stress, Müdigkeit und depressive Stimmungen. Je älter die Kinder werden, desto eher haben sie internalisierende Probleme: «Internalizing problems such as being anxious and depressed were found more often in older than younger deaf children» (Knoors & Marschark, 2014, p. 148).
Das vorliegende Projekt geht der Frage nach, wie hörgeschädigte und hörende Peers ihren Alltag erleben, wie sie sich dabei fühlen und inwiefern sich beispielsweise negative Emotionen bei zunehmenden Alter zeigt. Das Projekt ist eine Weiterführung von drei früheren Projekten der HfH zur Befindensqualität integriert beschulter hörgeschädigter Kinder und Jugendlicher (Projekte 4_4, 4_4.1, 4_4.2 ) und führt zur ersten Langzeiterhebung verschiedener Aspekte der aktuellen und habituellen psychischen Gesundheit hörgeschädigter Menschen vor dem Erwachsenenalter weltweit.
Ergebnisse aus den vorangehenden Teilstudien zeigen, dass sich hörende und hörgeschädigte Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene kaum unterscheiden in ihrem durchschnittlichen Befinden; die Befindensqualität entwickelt sich auch (noch) nicht signifikant verschieden – jedoch gibt es in der letzten Erhebung Anzeichen, die sich in der weiteren Entwicklung in einer höheren negative Aktivierung (Stress, etc.) zeigen könnte.
Fakten
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Dauer03.201712.2020
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Projektnummer
4_4.3
Publikationen
- (2018).Alltagsbezogenes Wohlbefinden hörgeschädigter und hörender Kinder im Vergleich.Hörgeschädigtenpädagogik,(2),87–93.