YOIN - Young Inclusion: Social Media meets Television

Kategorie Projekt

Ausgangslage und Ziele

Die «Message» von «yoin» – sich für Inklusion und barrierefreie Zugänglichkeit einzusetzen – soll dank des Vorhabens durch die flankierenden Social-Media-Beiträge für Jugendliche immer wieder und mit neuen, zusätzlichen Aspekten aufbereitet und damit erheblich nachhaltiger verbreitet und vertieft werden.

Der Brückenschlag zwischen TV-Programm und Social Media soll beim Zielpublikum auch wieder Interesse wecken für ein längeres, anspruchsvolles, journalistisch gut recherchiertes, dabei unterhaltsam gestaltetes TV-Format.
Dank des Vorhabens soll ein möglichst sich ergänzendes Wechselspiel von Social Media / TV erprobt und ein stabiler, erfolgreicher Workflow dafür entwickelt werden (Blaupause auch für andere Vorhaben).

Im Fokus des Forschungsvorhabens steht die Untersuchung der Erreichung des Ziels: Wie gelingt es dem linearen Fernsehen im Vergleich zu Social Media, Bewusstseinsbildung für Inklusion und barrierefreie Zugänglichkeit für Jugendliche zu verbreiten? Welche Effekte hat eine Kombination beider Mediengattungen?

Projektleitung

Ingo Bosse Titel Prof. Dr.

Funktion

Professor für ICT for Inclusion

Fakten

  • Dauer
    11.2022
    05.2024
  • Projektnummer
    1_31

Projektteam

  • Christa Schmid-Meier

Finanzielle Unterstützung

Ausgangslage

Arbeitsgemeinschaft Behinderung und Medien e.V. (abm)

Die abm ist eine deutsche Film- und Fernsehredaktion, die als gemeinnütziger Verein gegründet wurde. Erklärtes Ziel ist es, mit von der abm produzierten TV-Sendungen die Belange von Menschen mit Behinderungen verstärkt ins öffentliche Bewusstsein und den gesellschaftlichen Fokus zu bringen. Sie produziert ein anspruchsvolles und vielseitiges Fernsehprogramm, das wöchentlich sowohl bundesweit als auch regional ausgestrahlt wird (bundesweite Sendeplätze auf KABEL1, Sat.1Gold, Sport1/regional auf münchen.tv). Die unterschiedlichen Sendeformate der abm klären auf, sensibilisieren und schaffen eine grosse Öffentlichkeit für Lebensumstände, Anliegen und Interessen von Menschen mit Behinderung.

Wichtigster dramaturgischer Ansatz ist dabei, die Filme ganz aus der Sicht der Betroffenen zu erzählen (vor und hinter der Kamera).

TV-Sendung «yoin #younginclusion»

Die abm willl  mit der TV-Sendung «yoin #younginclusion» neue Wege gehen – weg vom klassischen «Behindertenfernsehen», dem erhobenen Zeigefinger an die Gesellschaft. Sie will unterhalten, ohne zu belehren, mit Spass und Leidenschaft, Behinderung als etwas Natürliches zeigen. Die Hauptzielgruppe von «yoin» liegt in der werberelevanten Teilgruppe von 14 – 39 Jahren, also Jugendliche und junge Erwachsene.

Es werden Challenges in den Fokus der Erzählungen gerückt.
Humor und Unterhaltung sollen die Botschaften transportieren.

Projekt «Social Media meets Television»

Mit dem Projekt «Social Media meets Television» soll ein Brückenschlag zwischen traditionellem Fernsehen und Social Media erfolgen. Die HfH evaluiert dieses Projekt durch eine wissenschaftliche Begleitforschung.

Vorgehen

Im Fokus steht die Untersuchung der Frage: Wie gelingt es dem linearen Fernsehen im Vergleich zu Social Media, Bewusstseinsbildung für Inklusion und barrierefreie Zugänglichkeit für Jugendliche zu verbreiten? Welche Effekte hat eine Kombination beider Mediengattungen?

Folgende Fragekomplexe sollen im Rahmen der Studie beantwortet werden:

  1. Wie bewertet die jüngere definierte Zielgruppe von «yoin» die Fernseh- und Social-Media-Angebote? Welche Angebote haben einen besonders positiven Einfluss?
  2. Welchen wechselseitigen Einfluss haben die Social-Media-Inhalte und die klassische 30-Minuten-TV-Sendung aufeinander?

Im Unterricht an Schweizer Schulen werden Vorlieben für das jeweilige Medium untersucht zusammen mit der Frage, welches Medium oder welche Medienkombination die Inhalte besser und nachhaltiger transportiert. Die Feldstudie findet ab dem zweiten Schulhalbjahr 2022/23 statt.

Erwartete Ergebnisse

Wir erwarten, dass

  1. Die Moderator:innen, der Inhalt und Inklusion positiver wahrgenommen werden, wenn zuerst die klassischen Fernsehangebote konsumiert werden.
  2. Die Moderator:innen, der Inhalt und Inklusion positiver wahrgenommen werden, wenn zuerst die Social Media Angebote konsumiert werden.
  3. Die Reihenfolge des Konsums keinen Einfluss auf die Wahrnehmung der  Moderator:innen, des Inhalts und die Bewusstseinsbildung für Inklusion hat.
  4. Die Kombination der klassischen Fernsehangebote und der social Media Angebote die positivste Wirkung auf die Wahrnehmung der Moderator:innen, des Inhalts und die Bewusstseinsbildung für Inklusion hat.

Literatur

  • Bosse, I. (2017). Bewusstseinsbildung durch Fernsehen? Die Darstellung von Behinderung in Boulevardmagazinen und Krimiserien. In. J. Brede & Gg. Helmes (Hrsg.). Vielfalt und Diversität in Film und Fernsehen. Münster: Waxmann, 115-138.
  • Bosse, I. (2019). Wie Medien für Kinder mit Behinderungen Teilhabe ermöglichen. TELEVIZION, Heft 2, 29-32.
  • Külling, C., Waller, G., Suter, L., Willemse, I., Bernath, J., Skirgaila, P., Streule, P., & Süss, D. (2022). JAMES – Jugend, Aktivitäten, Medien – Erhebung Schweiz. Zürich: Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften.
  • Ritterfeld, U., Röhm, A., Raeis-Dana, D. & Hastall, M. (2020).  Inklusion durch Fernsehserien? Menschen mit Kleinwuchs in «Dr. Klein» und «Game of Thrones», VHN, 89, 1-19, ) DOI 10.2378/vhn2020.art12d.