Bildung für Alle: «Nichts ist ohne Wirkung»

Kategorie Medienmitteilung

Diesen Frühling haben 88 Studierende das Masterstudium Schulische Heilpädagogik (81) und Heilpädagogische Früherziehung (7) erfolgreich abgeschlossen. An der festlichen Feier vom 20. März 2024 wurden die HfH-Diplome von den Studiengangleitenden überreicht.

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Kristina Vilenica Titel MA

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Irene Gehrig, Leiterin Master Schulische Heilpädagogik, und Prof. Christina Koch, Studiengangsleiterin Master Heilpädagogische Früherziehung, begrüssten die ehemaligen Studierenden sowie ihre Begleitung und Familien an der Diplomfeier und führten gemeinsam durch den gelungenen Anlass im Best Western Hotel Spirgarten in Zürich Altstetten. Für die musikalische Begleitung des Anlasses sorgte das «Ensemble Triolines».

Stärken. Die Leiterin des HfH-Zentrums Ausbildung und Weiterbildung, Prof. Dr. Claudia Ziehbrunner, würdigte im Namen der Hochschule die Leistung der 88 frisch diplomierten HfH-Abgänger:innen: «Seit 100 Jahren steht die HfH für Bildung für Alle – nun setzen auch Sie sich als Absolvent:innen dafür ein.» Prof. Dr. Claudia Ziehbrunner berichtete in ihrer Rede von einer Schülerin mit besonderem Bildungsbedarf, der sie in ihrer Zeit als Mentorin an der Pädagogischen Hochschule Zürich begegnet war. Einerseits waren da klare Förderbedürfnisse, andererseits sei aber auch offensichtlich gewesen, dass die Schülerin in ihrem Sein mehr Akzeptanz benötigte. «Auffälligkeiten liegen immer im Auge des Betrachters», betonte Prof. Dr. Claudia Ziehbrunner an der Diplomfeier. Und ein auffälliges Verhalten sei Ausdruck mangelnder Ressourcen – etwa fehlende Unterstützung aus Familie oder schulischem Umfeld. «Sie können nun mit Ihrem Abschluss solchen Schüler:innen zur Seite stehen, sie haben das richtige berufliche Rüstzeug, eine Ressource zu sein», richtete sie ihre Worte an die anwesenden Frischdiplomierten. Sie bat sie aber auch, immer wieder einen Schritt zurückzutreten und zu überlegen, ob man mit dem eigenen Handeln einen Menschen in seinem einzigartigen Sein stärkt. Denn die Chancen und Risiken seien ungleich verteilt in der Gesellschaft. «Sie werden gebraucht!», schloss Prof. Dr. Claudia Ziehbrunner ihre Rede an die anwesenden HfH-Absolvent:innen.

Anwesenheit. Die diesjährige Festrede hielt der Filmjournalist und Buchautor Alex Oberholzer. Er berichtete aus seiner aussergewöhnlichen Kindheit, die er grossmehrheitlich im Kinderspital verbracht hatte. 1953 war er mit Missbildungen zur Welt gekommen, als Einjähriger erkrankte er zudem an Kinderlähmung. Die folgenden zwölf Jahre verbrachte er in der abgeschlossenen Welt des Kinderspitals. An der Diplomfeier erzählte er Anekdoten aus dieser wundersamen Zeit, die rückblickend geprägt war von pädagogisch Fragwürdigem und von Frauen mit weissen Häubchen – manche liebevoll zugewandt, andere unerbittlich streng. Eine Lehrerin, so erzählte er den Anwesenden im Saal, betonte immer wieder, wie intelligent er doch sei. «Es hatte etwas penetrant Repetitives», sagte Alex Oberholzer mit einem Schmunzeln, «aber es hat mich nachhaltig geprägt und zu dem gemacht, was ich heute bin und erreicht habe.» Er appellierte an die HfH-Absolvent:innen, dass sie bereits durch ihre Anwesenheit, den ihnen anvertrauten Kindern etwas geben. «Nichts ist ohne Wirkung, selbst wenn Sie schweigen», betonte der Buchautor und bedankte sich bei den Diplomierten. «Es braucht Menschen wie Sie.»

Im Anschluss an die Würdigungen der Redner:innen wurden den Masterabsolvent:innen die Diplome überreicht und in stilvollem Rahmen bei einem Apéro gefeiert.

Die feierliche Übergabe der Diplome übernahmen Institutsleitende und Dozierende. Auf dem Bild sieht man Carlo Wolfisberg, Leiter des Instituts für Behinderung und Partizipation.

Für die musikalische Begleitung des Anlasses sorgte das «Ensemble Triolines».

Die Festrede hielt der Filmjournalist und Buchautor Alex Oberholzer.

An der Diplomfeier nahmen neben den ehemaligen Studierenden ihre Begleitung und Familien teil.

Trägerkantone. Die HfH wird von 13 Kantonen und dem Fürstentum Liechtenstein getragen. Der Master Schulische Heilpädagogik wird gemeinsam mit den Pädagogischen Hochschulen Graubünden in Chur und St. Gallen in Rorschach durchgeführt. 15 Absolvent:innen erhielten ihr Diplom am 13. März 2024 an der Diplomfeier der Pädagogischen Hochschule St. Gallen.

Die gesamthaft diplomierten Schulischen Heilpädagog:innen (96) und Heilpädagogischen Früherzieher:innen (7) kommen aus folgenden Träger- und Vertragskantonen: Aargau (7), Appenzell Ausserrhoden (2), Bern (1), Fürstentum Liechtenstein (1), Glarus (2), Graubünden (3), Luzern (2), St. Gallen (19), Schaffhausen (1), Solothurn (2), Schwyz (1), Thurgau (13), Zug (1) sowie Zürich (48).

Die HfH gratuliert allen Absolvent:innen zum erfolgreichen Masterabschluss und wünscht viel Erfüllung auf dem eingeschlagenen Berufsweg.