Evaluation der Unterstützung durch AxisBildung beim Übergang in den Arbeitsmarkt

Kategorie Projekt

Ausgangslage und Ziele

Nach Ausbildungsabschluss eine Stelle zu finden, ist oft schwierig, v.a. wenn die Ausbildung in einem «geschützten Rahmen» stattfand. AxisBildung unterstützt deshalb junge Berufsleute mit zusätzlichen Massnahmen. Im Rahmen einer Evaluation wird die Frage untersucht, ob dadurch der Übergang in den Arbeitsmarkt besser gelingt.  Dazu werden bei drei Kohorten von Absolvent:innen die Bemühungen von axisBildung und deren Erfolg (bzw. die Schwierigkeiten) analysiert. Zudem sollen vertiefende Interviews ein besseres Verständnis für die Sicht der Betroffenen schaffen. Auf dieser Basis werden Schlussfolgerungen gezogen, welche Massnahmen für die verschiedenen Zielgruppen erfolgversprechend und welche Anpassungen allenfalls sinnvoll sind.

Projektleitung

Claudia Hofmann Titel Dr. phil.

Funktion

Senior Researcher

Fakten

  • Dauer
    12.2022
    07.2025
  • Projektnummer
    1_32

Finanzielle Unterstützung

Ausgangslage

Junge Berufsleute nach einer Ausbildung im «geschützten» Rahmen in den ersten Arbeitsmarkt zu vermitteln, ist eine grosse Herausforderung. Diese Erfahrung macht auch axisBildung, eine Institution, in der Jugendliche in der Ausbildungszeit begleitet wirden. Jährlich schliessen rund 40 Lernende ihre Ausbildung ab, davon hat etwa ein Viertel Schwierigkeiten bei diesem Übergang. Für viele ist es in der Abschlusszeit der Ausbildung schwierig, sich gleichzeitig mit der Prüfungsvorbereitung und der Stellensuche zu befassen, besonders dann, wenn psychosoziale Probleme zusätzlich belasten. Das Projekt «Übergang II» setzt sich deshalb zum Ziel, Jugendliche ohne Anschlusslösung über den Lehrabschluss hinaus im Hinblick auf eine möglichst passende Abschlusslösung zu begleiten: In der Nachbetreuung werden Jugendliche punktuell begleitet. Im Jobcoaching werden Jugendliche eng und schrittweise begleitet, und bei Bedarf auch mit Akquise bei der Stellensuche oder für alternative Lösungen unterstützt.

Ziel der begleitenden Evaluation ist es, diese Bemühungen von axisBildung und deren Erfolg (bzw. die Schwierigkeiten) zu untersuchen, wobei die folgenden Fragestellungen beantwortet werden sollen:

  • Wie entwickeln sich die beruflichen Laufbahnen der ehemaligen Axis-Lernenden nach Ausbildungsabschluss weiter? Wodurch zeichnet sich die Gruppe der Jugendlichen aus, die keine Anschlusslösung gefunden hat?
  • Wie wird die zusätzliche Unterstützung im Rahmen des Projekts von den betroffenen Lernenden, den Begleitpersonen und arbeitgebenden Betrieben eingeschätzt?
  • Welchen Einfluss hat die Unterstützung auf den Verlauf der beruflichen Integration? Welche weiteren Faktoren wirken erleichternd bzw. erschwerend auf den Integrationsverlauf (Erfolgs- und Risikofaktoren)

Methode

Es sollen sowohl quantitative wie auch qualitative Methoden zur Anwendung kommen. Zum einen werden die von axisBildung standardmässig erhobenen Daten zu allen Absolventinnen und Absolventen genutzt und aufbereitet (z.B. Angaben aus den Dossieres, Erhebungen zum Integrationsbedarf und zu den Anschlusslösungen).  Mit den Jugendlichen, die am Ausbildungsende keine Anschlusslösungen gefunden haben, werden zusätzlich vertiefende Inerviews durchgeführt (rund 30 Interviews im Rahmen von Masterarbeiten). Zudem werden Jobcoaches persönlich und arbeitgebende Betriebe telefonisch zu ihrer Einschätzung der Massnahmen befragt. Einbezogen werden drei Jahrgänge von Absolvent:innen (2022-2024). Abschliessend werden in einem Synthesebericht die wichtigsten Ergebnisse zusammengefasst.

Erwartete Ergebnisse

Im Rahmen der Evaluation wird bei drei Kohorten von Absolvent:innen die Ausgangslage und der Verlauf der beruflichen Integration systematisch dokumentiert. Viele dieser Daten werden von axisBildung bereits standardmässig erhoben, aber bisher nicht in dieser Weise zusammengeführt. Auf dieser quantitativen Basis können Muster von Verläufen analysiert werden, wobei diesbezüglich insbesondere der Vergleich zwischen «erfolgreichen» und «nicht-erfolgreichen» Verläufen (gemessen an der Anschlusslösung) interessant ist. Die Interviews mit den betroffenen Lernenden ohne Anschlusslösung ermöglichen axisBildung direkte Rückmeldungen dazu, wie diese die Unterstützung erlebt haben, was ihnen geholfen hat und was aus ihrer Sicht am Angebot noch verbessert werden könnte.

Literatur

  • Hofmann, C., & Schaub, S. (2015). Berufliche Integration durch Ausbildung auf dem ersten Arbeitsmarkt und Gelingensbedingungen. Schlussbericht. Zürich: Hochschule für Heilpädagogik
  • Hofmann, C., & Schellenberg, C. (2019). Der Übergang Schule – (Aus-)Bildung – Beschäftigung in der Schweiz. Ein Überblick mit Fokus auf die berufliche Ausbildung. In C. Lindmeier, H. Fasching, B. Lindmeier, & D. Sponholz (Hrsg.), Sonderpädagogische Förderung heute - 2. Beiheft. Sonderpädagogische Förderung heute (S. 194-217).