Zusammenhang von Spracherwerbsstörungen und Illettrismus
Kategorie Projekt
Ausgangslage und Ziele
Eine nicht unbeachtliche Anzahl von Jugendlichen und Erwachsenen in der Schweiz verfügt über unzureichende Lesefähigkeiten. Vielen Kindern gelingt es nicht, ihr sprachliches Potential auszuschöpfen und die für den Schulerfolg notwendigen bildungssprachlichen Fähigkeiten ausreichend zu erwerben (OECD 2010).
Bedeutsame Vorhersagevariablen für Lese-Rechtschreibstörungen (LRS) sind gemäss verschiedener Studien Schwierigkeiten im vorschulischen Spracherwerb und Spracherwerbsstörungen (vgl. Catts et al. 2002; Nash et al. 2013). Die Vermutung liegt nahe, dass ein Zusammenhang zwischen Spracherwerbsstörungen in der Kindheit und unzureichenden schriftsprachlichen Fähigkeiten im Erwachsenenalter (Illettrismus) vorliegt. Da sowohl Spracherwerbsstörungen als auch LRS mitunter bis ins Erwachsenenalter persistieren, wird davon ausgegangen, dass Menschen mit Illettrismus auch in der gesprochenen Sprache Auffälligkeiten aufweisen können.
Das durchgeführter Kooperationsprojekt der Schweizer Hochschule für Logopädie Rorschach (SHLR), der Interkantonalen Hochschule für Heilpädagogik (HfH) und der Pädagogischen Hochschule Weingarten untersuchte den noch wenig erforschten Zusammenhang von Spracherwerbsstörungen und unzureichenden schriftsprachlichen Fähigkeiten im Erwachsenenalter (Illettrismus) mittels Experimental- und Kontrollgruppe mit insgesamt 30 Probandinnen und Probanden in der Altersspanne von 17 bis 60 Jahren.
In der Hauptstudie nahmen 20 Personen teil, die gemäss Selbsteinschätzung Schwierigkeiten im Lesen und Schreiben haben. In der Ergänzungsstudie wurden dieselben Erhebungen mit einer in Bezug auf Alter, Geschlecht und Bildungsabschluss vergleichbaren Kontrollgruppe durchgeführt und verglichen.
Projektleitung
Andrea Haid
Fakten
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Dauer08.201807.2019
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Projektnummer
4_39
Projektteam
- Andrea Pamela Willi
- Cordula Löffler
- Lena Reising
- Mirja Bohnert-Kraus
- Sarah Feil
- Susanne Kempe Preti
Kooperationen
Publikationen
- (2021).Zum Zusammenhang zwischen laut- sowie meta- und schriftsprachlichen Fähigkeiten bei Erwachsenen mit Illettrismus.Lernen und Lernstörungen,10(4),217–230.