In Spitalschulen wird eine kontinuierliche Bildung ermöglicht

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Der Unterricht am Patient:innenbett ist neben dem Unterricht in Klassen und Gruppen nur eine Form, wie Unterricht in Spitalschulen stattfindet. Im Projekt «Pädagogik bei Krankheit und Spitalschulpädagogik» (Pb-KuS) wurde ein MAS-Curriculum für die Aus- und Weiterbildung von Lehrpersonen an Spitalschulen entwickelt.

Kontakt

Ankica Jurkic Titel MSc

Funktion

Advanced Researcher

Pierre-Carl Link Titel Prof.

Funktion

Professor für Erziehung und Bildung im Feld sozio-emotionaler und psychomotorischer Entwicklung

Melanie Willke Titel Prof. Dr.

Funktion

Professorin für Bildung im Bereich körperlich-motorische Entwicklung und chronische Krankheiten

In der Schweiz bieten rund 30 Spital- und Klinikschulen Bildungsangebote für langfristig erkrankte Schüler:innen, die stationär behandelt werden. Die Kinder und Jugendlichen haben verschiedene Krankheiten oder befinden sich aufgrund von akuten Verletzungen, medizinischen Behandlungen wie Stammzelltransplantationen, Rehabilitationsmassnahmen nach einer Operation sowie kinder- und jugendpsychiatrischen Erkrankungen im Spital oder einer Klinik.

Besondere Herausforderungen. Das Bildungsangebot erstreckt sich über alle Schulstufen, von der Grundschule bis hin zur Sekundarstufe, mit dem Ziel, eine kontinuierliche schulische Bildung zu ermöglichen. In den Spital- und Klinikschulen sind reguläre Lehrpersonen und Schulische Heilpädagog:innen tätig. Ihre Arbeit führen sie in enger interdisziplinärer Zusammenarbeit mit den Bereichen Medizin, Pflege oder Therapie sowie im Austausch mit den Erziehungsberechtigten und den Herkunftsschulen und -klassen aus. Dieses anspruchsvolle Tätigkeitsfeld bringt für die Lehrpersonen besondere Herausforderungen mit sich, und erfordert zusätzliche pädagogisch-didaktische Kompetenzen.

Forschungslücke. Spitalschule als Forschungsthema ist von besonderer Relevanz, da die Teilhabe von Kindern und Jugendlichen mit chronischen Erkrankungen an Bildung alle Schulen betrifft. Eine Studie von Neuhauser und Poethko-Müller aus dem Jahr 2014 zeigt auf, dass rund 16% der Kinder und Jugendlichen im Alter von 0 bis 17 Jahren an einer chronischen Krankheit leiden. Die Prävalenz nimmt mit steigendem Alter zu. Allerdings fehlte es bislang an einer umfassenden systematischen Forschung im Feld der Spital- und Klinikschulen. So gibt es beispielsweise im deutschsprachigen Raum bisher kein spezifisches Curriculum oder eine staatlich anerkannte Aus- oder Weiterbildung für Lehrpersonen.

Dieser Forschungslücke widmete sich ein Team aus Praktiker:innen und Wissenschaftler:innen aus Deutschland, Österreich, Grossbritannien und der Schweiz im Projekt «Pädagogik bei Krankheit und Spitalschulpädagogik» (Pb-KuS)., welches von der Schweizerischen Stiftung für die Förderung von Austausch und Mobilität (Movetia) gefördert und von der Pädagogischen Hochschule Luzern geleitet wurde.

Veranstaltungshinweis. Am Freitag, 17. und Samstag, 18. Oktober 2025 findet die Tagung «Wie-So lernt bei Pädagogik bei Krankheit?» an der Pädagogischen Hochschule Luzern (PHLU) statt. Im Zentrum des Anlasses steht die Präsentation des Curriculums für einen berufsbegleitenden Master «Pädagogik bei Krankheit und Spitalschulpädagogik» (MAS) des Projektes Pb-KuS (gefördert von Movetia). Es werden zudem verschiedene Workshops, Vorträge und Vernetzungsangebote für das Gebiet der Pädagogik bei Krankheit (an Spital- und Klinikschulen, aber auch an allgemeinen Schulen) stattfinden. Weitere Informationen finden Sie auf der Website der PHLU. Zur Website